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Pathomechanismen

Staphylococcus aureus besitzt zahlreiche Pathogenitätsfaktoren, darunter eine Polysaccharidkapsel mit Protein A, welches Antikörper an deren Fc-Fragment bindet, und zwar genau verkehrt herum, als es für eine effektive Opsonierung notwendig wäre. Staphylococcus aureus ist ein intrazellulärer Erreger, er kann an Integrin α5β1 binden und in die Wirtszelle eindringen, was die Entstehung invasiver Krankheitsbilder wie Endokarditis, Sepsis und Mastitis zur Folge hat.

Staphylococcus aureus umkleidet sich mit einem Fibrinwall und kann so von Antikörpern nicht mehr erkannt werden. Wenn sich das Bakterium stark vermehrt hat, wird Fibrinolysin gebildet und der Wall aufgebrochen. Jetzt können interzelluläres Bindegewebe und Parenchymzellen lysiert werden und das Bakterium dringt invasiv in den Wirtsorganismus ein.

Die zellulären Bestandteile der Immunantwort werden geschädigt, eitrige Infektionen entstehen, die lokal-oberflächlich (Furunkel, Karbunkel) auftreten, aber auch schwere und tiefe systemische Prozesse (Osteomyelitis, Pneumonie, Endokarditis, Abszesse, Empyeme, Sepsis) mit hoher Letalität bedingen können.

Staphylococcus aureus kann Toxine produzieren, die zu folgenden Erkrankungen führen:

  • Lebensmittelvergiftungen (mit Durchfall und Erbrechen)
  • Staphylococcal Scalded Skin Syndrome (Syndrom der verbrühten Haut: Blasenbildung, Rötung, Juckreiz, Lethargie, Fieber, Blasen ohne Erreger)
  • Impetigo bullosa (Blasenbildung nur am Ort der Infektion)
  • Toxic Shock Syndrome (klassisch bei Tampon benutzenden Frauen, mit Hautrötung, Fieber, Schock)
  • Panton-Valentine-Leukocidin (Nekrotisierende Pneumonien, hohe Letalität)

Staphylococcus aureus zählt zu den wichtigsten Erregern nosokomialer (im Krankenhaus erworbener) Infektionen. Der Erreger kann auch über Haut / Schleimhaut von Mensch und Tier aufgenommen werden. Durch Husten oder Niesen ist die Gefahr einer Übertragung auf Lebensmittel gegeben. Das Bakterium ist äußerst widerstandsfähig gegen Austrocknung und kann starke Antibiotika-Resistenzen aufweisen.