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Bündnis gegen MRSA

Kliniken im Nordosten Deutschlands schließen sich zusammen

MRSA bereitet zunehmend Probleme. Da keine vollständige Meldepflicht für diesen hochaggressiven Erreger vorherrscht, wollen nun in Mecklenburg-Vorpommern mehrere Kliniken und eine Krankenkasse gemeinsam gegen den Killerkeim vorgehen.

Laut Schätzungen zufolge erkranken jährlich rund 600.000 Menschen an den Keimen, circa 15.000 sterben daran. Genaue Zahlen gibt es jedoch nicht, weil es keine generelle Meldepflicht für MRSA gibt. Da sich die Erreger immer schwerer bekämpfen lassen, haben sich nun mehrere Krankenhäuser, die Unikliniken Greifswald und Rostock sowie die Techniker Krankenkasse (TK) zum Projekt Hicare (Health, Innovatice Care and Regional Economy) zusammengeschlossen, um mit einem ersten Versorgungsvertrag gegen die Keime vorzugehen. Risikopatienten sollen so eine Aufnahme-untersuchung erhalten, Infizierte auf den Stationen isoliert und Patienten behandelt werden.

Hygienefachpersonal muss her
„Der zentrale Ansatzpunkt ist das Personal“, sagt Professor Fleßa von der Uni Greifswald, zuständig u.a. für das Gesundheitsmanagement. Nachforschungen der TK zufolge, gibt es in Deutschland lediglich in drei von 32 Krankenhäusern ausreichend Hygienefachpersonal. Nur Kliniken ab einer Größe von 400 Betten besitzen hierzulande einen oder mehrere Hygieneärzte – das soll sich ändern.

Meldepflicht notwendig
Professor Fleßa fordert neben der Finanzierung der Infektions-Behandlung durch die Krankenkassen auch eine generelle Meldepflicht von MRSA. Patienten sollen bereits bei der Aufnahme auf den Erreger hin untersucht werden. Das koste zwar Geld, ist aber dennoch günstiger als die Behandlung einer infizierten Person. Laut seinen Angaben zufolge, kostet die Behandlung eines Infizierten 17.000 Euro mehr im Vergleich zu einem Nichtinfizierten mit gleicher Krankheit. So sagt er: „[…] es könnten volkswirtschaftlich ungeheure Ressourcen eingespart werden, wenn man das Problem rechtzeitig erkennen würde.“         

 

Quellen: dpa und aerzteblatt.de




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